S-Broker Depotübertrag: Prämie, Kosten & Ablauf
Der SBroker ist der online Broker der Sparkassen und bietet ein kostenloses Depot und günstige Ordergebühren an. Wie kann man allerdings Wertpapiere aus einem anderen Depot zum SBroker übertragen?
Wir haben uns den Depotübertrag zum SBroker genau angesehen und erklären das Vorgehen, den Ablauf und ob aktuell Prämien zum Depotübertrag angeboten werden.
Aktuelle Aktionen zum Depotwechsel bzw. Übertrag von Wertpapieren zum S-Broker
Der SBroker bietet laufend Neukundenaktionen zur Depoteröffnung an. Der Depotwechsel bzw. Depotübertrag wird allerdings nur ab und zu mit einer Prämie belohnt. Andere Banken bieten deutlich häufiger Prämien und Extras an, wenn Wertpapiere zu ihnen übertragen werden (siehe Depotwechsel mit Prämie). Beim SBroker gibt es aktuell folgende Prämie zur Depoteröffnung für Neukunden:
- 300€ Orderguthaben für Neukunden (fremde Spesen, Handelsplatzgebühren sind mit dem Guthaben nicht verrechenbar)
Details zum S Broker und den Konditionen erfahren Sie bei unserem SBroker Depot Test. Außerdem zeigen wir Ihnen dort Screenshots aus dem online Bereich des Depots und simulieren die Orderaufgabe. Im Folgenden erklären wir den Depotübertrag zum SBroker im Detail.
Wie funktioniert der Depotübertrag zum SBroker?
Auf den Seiten des SBrokers wird ein Formular mit dem Namen "Auftrag zum Depot-/ Kontoübertrag (Depot-/Kontoeinzug)" angeboten. Füllt man dieses Formular korrekt aus und schickt es unterschrieben an den SBroker, kann dieser den alten Depotanbieter kontaktieren und die Übertragung der Wertpapiere veranlassen. Außerdem kann in dem Formular noch angegeben werden, ob das alte Depot geschlossen und / oder eventuelle "Verlusttöpfe" übertragen werden sollen.
Leider bietet der SBroker nur ein Formular (hier) zum Ausdrucken und Ausfüllen an. Bei anderen Brokern und Banken kann der Auftrag zum Teil im Online-Banking-Bereich aufgegeben und mittels TAN bestätigt werden. Die online Auftragserteilung ist etwas komfortabler und deutlich schneller.
Ausfüllen des Antrags zum Depotübertrag
Auf den Seiten des SBrokers findet sich ein Formular (hier), um seine Wertpapiere übertragen zu lassen. Das Formular muss erst ausgedruckt und anschließend ausgefüllt werden. Bei anderen Depotanbietern ist der Weg zum Depotübertrag etwas komfortabler. Dennoch lässt sich auch das Formular vom SBroker schnell ausfüllen.
Das Formular besteht aus zwei Seiten. Auf der ersten Seite (siehe Bild) müssen Angaben zum alten und neuen Depot gemacht werden, damit der SBroker die richtige Bank kontaktieren kann. Auf der zweiten Seite des Antrags kann man unter anderem die Wertpapiere (Name und WKN oder ISIN), die übertragen werden sollen auswählen. Außerdem lässt sich die Stückzahl selbständig bestimmen, so dass z.B. nur 20 der 50 BMW Aktien aus dem Depot übertragen werden. Alternativ kann man den Übertrag sämtlicher Wertpapiere in Auftrag geben.
Zusätzlich kann man bestimmen, ob das alte Depot geschlossen oder weitergeführt werden soll. Mit seiner Unterschrift unter dem Antrag zum Depotübertrag kann man den Sbroker somit nicht nur mit der Übertragung der Wertpapiere beauftragen, sondern auch bevollmächtigen das alte Depot (und ein eventuelles Depotverrechnungskonto bei der Bank) zu schließen bzw. zu kündigen.
Ist der Depotübertrag zum Sbroker kostenlos?
Der SBroker drückt sich bei den Kosten für den Depotübertrag etwas ungünstig aus und spricht davon, dass fremde Spesen dem Kunden belastet werden. Die Hinweise auf der Internetseite des SBrokers lassen den Kunden im Unklaren, ob und wenn ja in welcher Höhe Kosten für den Depotübertrag anfallen.
Bereits vor einigen Jahren wurde jedoch durch den BGH entschieden, dass abgebende Banken keine Pauschalgebühren für den Übertrag von Wertpapieren in Rechnung stellen dürfen. Erlaubt ist es eventuelle Gebühren der Verwahrstellen der Wertpapiere (Wertpapiere werden nicht bei den Banken und Brokern verwahrt, sondern bei speziellen Verwahrstellen hinterlegt) dem Kunden zu belasten. Diese Gebühren sind in der Regel jedoch sehr gering und liegen eher im Cent-Bereich.
Andere Depotanbieter schreiben jedoch deutlich, dass Sie Kosten und Gebühren des Depotübertrags übernehmen, dies allerdings bei einem Depotübertrag aus dem Ausland ablehnen müssen (z.B. ING DiBa Depotübertrag).
Der SBroker erhebt keine eigenen Gebühren und erstattet anfallende Kosten für den Depotübertrag bis zu 150€, wenn Abrechnungen schriftlich eingereicht werden. Der große Vorteil des SBrokers ist, dass die Erstattung von bis zu 150€ der Kosten auch bei einem Depotübertrag aus dem Ausland gilt.
Depotübertrag aus dem Ausland zum SBroker
Führt man ein Depot bei einem Anbieter im Ausland (z.B. degiro, Interactive Brokers), so ist der Depotübertrag zu einem deutschen Anbieter in der Regel problemlos möglich. Allerdings gilt das o.g. Urteil zu den Gebühren für den Depotübertrag nur für deutsche Banken und Anbieter.
Ein Depotanbieter aus dem Ausland kann somit für den Übertrag von Wertpapieren zu einem anderen Anbieter Gebühren verlangen. Die meisten deutschen Banken und Broker schreiben daher in ihrem Kleingedruckten, dass sie keine Kosten für den Depotübertrag aus dem Ausland übernehmen (z.B. bei der ING DiBa).
Der SBroker erstattet dagegen Gebühren für den Depotübertrag von bis zu 150€, selbst wenn es sich um ein Wertpapierdepot im Ausland handelt. Wer z.B. den Fehler gemacht hat die steuerliche Besonderheiten eines Depots im Ausland zu unterschätzen (Abgeltungssteuer wird nicht automatisch abgeführt) und sein Depot auflösen und die Bestände zu einem deutschen Depotanbieter übertragen möchte, hat beim SBroker zumindest die Sicherheit, dass er mit eventuellen Kosten nicht alleine gelassen wird.
Wie lange dauert der Depotübertrag zum SBroker?
Der SBroker spricht von wenigen Tagen für den Übertrag der Wertpapiere und - wenn gewünscht - der Kündigung vom alten Depot. Ganz so schnell geht es allerdings nicht immer.
Nach dem Ausfüllen des Formulars zum Depotübertrag muss dies erst an den SBroker übermittelt werden. Im Anschluss kontaktiert das Team vom SBroker den alten Depotanbieter und kündigt den gewünschten Depotübertrag an.
Bis es zur Übertragung der Wertpapiere zum SBroker kommt, muss die alte Bank allerdings noch die Rechtmäßigkeit der Übertragung überprüfen. In den meisten Fällen wird die Unterschrift des Kunden auf dem Antrag mit einer alten Unterschrift des Kunden (z.B. bei der Depoteröffnung) abgeglichen. Ob der alte Broker sich sofort um die Angelegenheit kümmert oder diese einige Tage liegen lässt, weiß man nicht mit Gewissheit.
Bei der Übertragung von Aktien und anderen Wertpapieren dauert es ebenfalls nicht immer nur ein paar Tage. Wertpapiere, die an deutschen Handelsplätzen handelbar sind, werden in der Regel in wenigen Tagen übertragen. Dennoch kann man auf einige ausländische Aktien auch gut und gern mal ein paar Wochen warten (eigene Erfahrung).
Der Depotübertrag dauert umso länger, umso "exotischer" die enthaltenden Wertpapiere sind. Bei unseren Tests waren die ersten Aktien und ETFs bereits nach wenigen Tagen eingebucht und hätten wieder verkauft werden können.
Hegt man bereits Verkaufsabsichten für ein Wertpapier, sollte man Berücksichtigen, dass der Verkauf beim Depotübertrag zumindest für einige Tage nicht möglich ist.
- Geändert am .