Limit Order: Wie setzt man ein Limit beim Aktienkauf?
Anfänger im Bereich des Aktienhandels verschenken häufig Geld und begehen Fehler, da ihnen wichtige Grundlagen fehlen. Eine dieser wichtigen Grundlagen ist das Setzen von Limits beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren. In diesem Beitrag wollen wir Einsteigern und Anfängern zeigen, wie man ein Limit beim Aktienkauf setzt und warum die Nutzung von Limits wichtig ist. Die verwendeten Screenshots stammen von unterschiedlichen Depots. Die Eingabe eines Limits läuft allerdings bei allen Anbietern sehr ähnlich ab. |
Warum sollte man ein Limit bei einem Aktienkauf bzw. - Verkauf setzen?
Setzt man kein Limit bei einer Kauf- oder Verkaufsorder, so wird der Auftrag billigst / bestens ausgeführt. Bestens heißt, dass die Order zum aktuell bestmöglichen Kurs ausgeführt wird. Es wird somit beim Aktienkauf das Verkaufsangebot genommen, das die gewünschte Stückzahl zum aktuell niedrigsten Preis anbietet. Beim Verkauf von Aktien wird beim Orderzusatz bestens dagegen nach dem höchsten aktuell möglichen Kaufgesuch geschaut.
Bei Aktien mit einem hohen Handelsvolumen (z.B. DAX Unternehmen) gibt es jede Sekunden zahlreiche Kauf- und Verkaufsangebote, die auf einander treffen. Möchte man jedoch ein Nebenwert handeln, kann es leicht dazu kommen, dass es keine Gegenseite mit vernünftigen Kursvorstellungen gibt. Der aktuell bestmögliche Kurs kann somit ein für den Anleger recht ungünstiger Kurs sein.
Beispiel einer Order ohne Limit
Man interessiert sich für die Aktie der XY AG und möchte diese günstig über die Börse kaufen. Bei der Kauforder über 100 Stück wird kein Limit gesetzt, sondern der Aktienkauf soll "billigst" ausgeführt werden. Der letzte Kurs wird mit 5,70€ angegeben und liegt bereits einige Stunden zurück (was bereits auf keinen besonders regen Handel hindeutet). Die Order wird eingestellt und sofort ausgeführt.
Allerdings wird der Kaufkurs mit 6€ angegeben. Man hat somit 600€ statt der angedachten 570€ für den Aktienkauf bezahlt. Dies liegt daran, dass die aktuell günstigste Verkaufsorder auf 6,00€ limitiert war. Der Verkäufer wird sich sicherlich über seinen Kurs freuen. (Ausgeschlossen sind jedoch extreme Abweichungen vom letzten Kurs. Bei regulierten Börsenplätzen dürfen die Abstände zum letzten Kurs nicht zu groß sein (z.B. maximal in einer Spanne von 5% bis 10% liegen. Die Sorge ohne Limit einen z.B. doppelt so hohen Preis zahlen zu müssen ist somit unbegründet).
Das Setzen von Limits hilft Geld zu sparen
Bei bekannteren Aktien mit einem höheren Handelsvolumen werden die "Kursüberraschungen" geringer sein. Dennoch schwanken Aktien generell im Tagesverlauf. Häufig kommt es am Tag zu kleineren Sprüngen und Schwankungen der Aktienkurse, wenn z.B. die US-Börsen eröffnen oder wichtige Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden. Wer Pech hat, gibt seine Order gerade zum falschen Zeitpunkt auf und kauft die Wertpapiere zu einem ungünstigen Kurs.
Man sollte sich das Setzen von Limits antrainieren. Der Aufwand den gewünschten Kaufkurs in das Feld "Limit" einzutragen ist sehr gering. In vielen Fällen hilft ein gesetztes Limit jedoch einen besseren Kurs zu erhalten und somit Geld zu sparen. Das setzen von Limits ist bei den meisten Depots kostenlos. Wer bei seinem Depotanbieter Gebühren für das Setzen, Streichen oder Ändern von Limits zahlen muss, sollte den Broker wechseln.
Bei allen auf dieser Seite vorgestellten Wertpapierdepots wird keine Gebühr für das Setzen, Löschen oder Ändern eines Limits verlangt.
Wie kann man ein Limit beim Aktienkauf setzen?
Ein Limit kann bei allen Orderaufträgen gesetzt werden, ganz egal, ob es sich um ein Kauf oder Verkauf handelt. Außerdem kann ein Limit nicht nur bei Aktien, sondern bei sämtlichen Wertpapieren gesetzt werden.
Wir wollen das Setzen eines Limits anhand des online Wertpapierdepots der comdirect zeigen. Die online Broker unterscheiden sich jedoch nur wenig bei ihrer Ordermaske, so dass das Setzen eines Limits bei den anderen Depots ähnlich funktioniert.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Ordermaske bei der comdirect. Direkt unter der Auswahl der Börsenplätze befindet sich das Feld für die Eingabe eines Limits. Außerdem sieht man auf dem Bild den Zeitpunkt der letzten Kurse. Das Limit wurde in diesem Fall auf einen Kurs knapp über dem aktuellen Kurs gesetzt. Die Aktie soll somit gern gekauft werden, aber unliebsame Überraschungen sollen vermieden werden.
Man hätte das Limit natürlich auch geringer setzen können. Die Chance auf Ausführung sinkt allerdings, je weiter das Limit vom aktuellen Kurs entfernt ist.
Orderzusätze beim Aktienkauf
Auf dem Bild sieht man, dass noch weitere Orderzusätze aufklappbar sind. Diese Orderzusätze können die Order noch weiter spezifizieren. Anfängern sollte das Setzen von Limits und einem Stopp-Loss reichen (Findet sich unter den Orderzusätzen). Mittels Stopp-Loss kann man einen "Stopkurs" setzen, bei dem die Aktie sofort aus dem Depot verkauft wird. Der Stopp-Loss kann laufend angepasst werden. Solch eine Stop-Loss-Order hilft mögliche Verluste zu begrenzen und / oder Gewinne zu sichern. Das setzen eines Stop-Kurses und weitere Orderarten erklären wir in einem anderen Artikel.